Bauteilaktivierung: „Instrument für unsere Klimazukunft!“

Gute Ideen brauchen Unterstützung – vor allem dann, wenn es um unsere Zukunft geht. Daher ist es eine gute Nachricht, dass der österreichische Klima- und Energiefonds im Jahre 2021 die Thermische Bauteilaktivierung als wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele in sein Programm aufgenommen hat. Dieser wichtige Schritt geschah im Rahmen eines vorbildlichen Programms: „Energieflexibilität durch Thermische Bauteilaktivierung“.

Aufbau einer Thermischen Bauteilaktivierung (3D-Modell)

Die Klimazukunft ist CO2-neutral – das weiß in Österreich kaum jemand besser als die Verantwortlichen in der Betonindustrie. Ein Beleg dafür ist, dass die Anwendung der thermischen Speicherkapazität von Bauteilen in der Betonbranche schon lange als „State of the Art“ gilt: „Dass sich Betonbauteile exzellent zur thermischen Bewirtschaftung eignen, ist schon lange bekannt,“ sagt Sebastian Spaun, Geschäftsführer der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie, „inzwischen weiß auch eine breite Öffentlichkeit in Österreich, dass uns mit dem Energiespeicher Beton ein wertvolles Instrument für die Klimazukunft zur Verfügung steht.“

Klima- und Energiefonds: „wichtiger Vorstoß“

Damit ist die Zeit vorbei, in der das Thema Bauteilaktivierung eine Domäne innovativer Architekten und Planer war, die vor allem zukunftsweisende Projekte im größeren Stil mit dieser genialen Methode ausstatteten. Über Bauwerke öffentlicher Träger, die vor allem auf Einsparungen von Heiz- und weiteren Gebäudekosten aus waren, breitete sich die Thermische Bauteilaktivierung via Architektenhäuser mit erstklassiger Wohnatmosphäre und Vorzeigebauten immer weiter aus.

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DI Sebastian Spaun

„Mit dem Vorstoß des Klima- und Energiefonds wird die Verbreitung der Thermischen Bauteilaktivierung nun rasant vorangehen.“ Sebastian Spaun

„Seit einigen Jahren ist die Bauteilaktivierung als die günstigste und klimafreundlichste Heiz- und Kühlmethode auch im sozialen Wohnbau angekommen“, betont daher Sebastian Spaun. Für ihn kommt das Engagement des Klima- und Energiefonds gerade recht: „Mit dem Vorstoß des Klima- und Energiefonds wird die Verbreitung nun rasant vorangehen“, freut sich der Experte.

Thermische Bauteilaktivierung: Heizen und Kühlen mit Beton

Dazu passt das Ziel des Fonds perfekt: Kern des Programms ist es nämlich, Planungsdienstleistungen für Geschoßwohngebäude mit der optimierten Nutzung erneuerbarer Energie zu beauftragen, bei der das Heizen und Kühlen von Räumen auf Basis der Bauteilaktivierung abläuft.

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MGG²²: Erster bauteilaktivierter sozialer Wohnbau in Wien – im Wohnquartier Mühlgrundgasse

Auch Stefan Schleicher, Professor am Wegener-Zentrum für Klima und globalen Wandel an der Universität Graz, ist begeistert. Prof. Schleicher fungiert als Berater des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung in Wien – und sieht die Entscheidung des Fonds als wichtigen „Meilenstein für Österreichs Klimaschutz“, wie er sagt: „Darauf warte ich bereits seit Jahren, jetzt ist es endlich so weit, die Bauteilaktivierung ist nicht nur ein wesentlicher Baustein für die Energieautarkie ganzer Stadtquartiere, sondern sorgt auch für eine wohlige Strahlungswärme oder -kühle. Klimaanlagen im Wohnbau werden mit dieser einfachen Technologie obsolet – ein Mehrwert für alle.”

Klimaziele: Ambitionierte Vorgaben

Auf den ersten Blick erscheinen die Vorgaben zum Klimaschutz ambitioniert: Der Gebäudebestand im Land muss bis 2040 CO2-neutral werden. Klar also, dass der Klima- und Energiefonds auf die Betonbranche setzt – und als Impulsgeber die Bauteilaktivierung tatkräftig forcieren möchte.

Die Thermische Bauteilaktivierung ist freilich nicht das einzige Instrument, das die österreichische Baubranche im Hinblick auf die klimanneutrale Zukunft zu bieten hat. „Das Erreichen der Klimaziele gelingt uns nur mit der Verringerung des Gesamtenergieverbrauchs“, ist sich daher Sebastian Spaun sicher, „wie auch mit dem Einsatz von erneuerbaren Energieträgern.“

Das große Plus der Bauteilaktivierung bringt er noch einmal auf den Punkt: „Beton als natürlicher Baustoff bietet sich aufgrund seiner Speicherfähigkeit perfekt an, die Technologie ist so simpel wie eine Fußbodenheizung und die zahlreichen Referenzen versprechen eine starke Zukunft.”

Gesamte Branche überzeugt: „TBA“ eröffnet die Klimazukunft

Zur stärkeren öffentlichen Wahrnehmung des Themenkomplexes haben sicher auch die Informationskampagnen von Beton Österreich beigetragen. Ob Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie (VÖZ) oder Verbands Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB) – sämtliche Verbände, Vereine und Organisationen innerhalb der Branche haben sich dem Thema verschrieben – etwa mit dem hilfreichen Planungsleitfaden, der kostenlos zum Download zur Verfügung steht. Kein Wunder – denn die Thermische Bauteilaktivierung hat längst den Sprung geschafft vom internen Lieblingsthema der Baubranche hin zum gesamtgesellschaftlichen Diskurs. Und das wird durch diese Entwicklung noch weiter verstärkt. Es wird Zeit!