Science Park Linz: Beton inspiriert die Wissenschaft

Linz bringt die Voraussetzungen für Forschung und Lehre auf höchstes Niveau: Mit dem Science Park entstand ein technisch bestens ausgerüstetes und architektonisch sehenswertes Campus-Zentrum. In puncto Energiebilanz zeigt sich Bauteil 3 zukunftsweisend: Geheizt und gekühlt wird mittels Bauteilaktivierung von Beton.

2012 gelang der Johannes Kepeler Universität (JKU) ein wichtiger Schritt in die Zukunft: Bauteil 3 wurde fertig gestellt, dieser bietet zusätzlich rund 15.000 m2 Bruttogeschoßfläche für Lehre und Forschung. Hier sind Unterrichtsräume für Forschungszwecke und Seminarräume untergebracht, außerdem Büros, Labore, Hörsäle und eine Außenstelle der Mensa.

Schon die Architektur bietet eine ideale Grundlage für Forschung und Studium. Aus dem Sockel wachsen zwei parallele Riegel mit sechs Geschoßen. Anstatt einer starren Struktur zu folgen, lassen sich die Gebäude spielerisch auf die Umgebung ein – die vielseitige Gestaltbarkeit des Baustoffs Beton macht es möglich. Innenatrien verbinden die Geschoße miteinander und lassen Licht bis in die unteren Ebenen durch. Ein großzügiges Flugdach hält alle neuen Gebäude optisch zusammen und erzeugt auch im Außenbereich Orte der Kommunikation – den Architekten gelang es, eine rundum angenehme Atmosphäre zu schaffen.

Wohlfühlklima dank Beton

Wie angenehm die Atmosphäre tatsächlich ist, wird beim Eintreten in den spektakulären Gebäudekomplex sofort spürbar. Bauteil 3 bietet zu jeder Jahreszeit Wohlfühlklima, da alle hochwertigen Nutzungsbereiche mit Bauteilaktivierung ausgestattet sind. So wird praktisch ein Klima ohne Schwankungen und Luftzüge geschaffen, denn geheizt und gekühlt wird gleichmäßig über Wände und Decken. Die ideale Speichermasse stellt dabei der Baustoff Beton: Durch die Aktivierung dieser enormen Gebäudemasse erfolgt die Abgabe von Wärme im Winter und Kühle im Sommer auf großer Fläche. Ganz langsam gibt der Beton die Temperatur an den Raum ab.

In der zeitgemäßen Architektur setzt sich die Bauteilaktivierung mit dem Universalbaustoff Beton immer mehr durch. Wen wundert’s: Nicht nur der Primärenergie-Bedarf sinkt im Vergleich zu konventionellen Systemen, selbst die Investitionskosten verringern sich beim Einsatz als Heiz-/Kühlsystem. In Linz kam die energiesparende Lösung stockwerkweise zum Einsatz. Gespeist werden die Beton-Bauteile über Verteiler in den Technikschächten. Durch Rohre, die in den Decken und Wänden aus Beton verlaufen, fließt Wasser. Beim Heizen hat dieses eine Temperatur von rund 28 Grad Celsius, beim Kühlen sind es 18 Grad. Durch die geringen Vorlauftemperaturen können alternative Energieträger und Systeme zur Energieerzeugung genutzt werden – etwa Wärmepumpen mit Grundwassernutzung oder das sogenannte „Free Cooling“. Dabei wird die Energie der Außenluft genutzt. In Linz wurde so umfassend wie nachhaltig geplant: Sämtliche Lüftungsanlagen sind mit Wärmegewinnungssystemen ausgestattet.

Ideale Bedingungen für Lehre und Forschung

Reinhold Mitterlehner, Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend, lobte die Mischung aus ansprechender Architektur und höchster Energieeffizienz: „Damit ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild, weil die JKU auch entsprechende Forschungsprojekte hat.“ Wissenschafts- und Forschungsminister Karlheinz Töchterle bestätigte die positiven Eindrücke: „Bauteil 3 ist ein sichtbarer Beleg für unser Bemühen, gezielt in die Zukunftsbereiche Wissenschaft und Forschung zu investieren und die Rahmenbedingungen für Lehre und Forschung weiter zu verbessern.“

Allen Beteiligten war bereits am Anfang der Planung klar: Eine moderne Architektur, bei der die Menschen im Vordergrund stehen, gelingt nur mit Beton. Dass Beton architektonisch und energietechnisch der Baustoff der Zukunft ist, bekräftigt auch Dr. Frank Huber, Geschäftsführer der Zement und Beton Handels- und WerbegesmbH und Partner von Betonmarketing Österreich: „Neben der Bauteilaktivierung hat sich mit neuen Hightech-Betonen in den letzten Jahren eine Vielzahl neuer Anwendungsgebiete entwickelt“, so Huber, „kein Wunder, dass Beton das weltweit meist verwendete Baumaterial ist.“ In Linz war die Entscheidung für den langlebigen Baustoff eine wichtige Investition in die Zukunft. In der angenehmen Atmosphäre können sich Studierende, Lehrende und Forschende ganz auf ihre Projekte konzentrieren. Vielleicht liegt darin auch der Grund, warum in Linz überdurchschnittlich viele Patente angemeldet werden.