Betonkanu-Regatta: Österreich vorn mit dabei!

Bei der Betonkanu-Regatta wetteifern Studierende und Auszubildende nicht in erster Linie darum, wer mehr Muskelkraft ins Wasser bringt. Es geht um mehr: Wer konstruiert die besten Boote? Wem gelingt es, besonders leichte Kanus zu bauen? Und wer kombiniert Beton- und Bootsbau am besten?

Im Juni 2015 fand die Deutsche Betonkanu-Regatta auf der Havel statt, nahe bei Berlin. Am Start waren drei Teams aus Österreich – und die konnten in vier Kategorien Preise gewinnen! Die Konkurrenz war stark: Über 1.000 Teilnehmer aus 45 Hochschulen gingen mit 65 selbstgebauten Rennkanus an den Start, dazu kamen in einer offenen Klasse dreizehn wilde, witzige Kanus.

Drei österreichische Teams am Start

Die Anforderungen an die Teams waren hoch. Zunächst musste ein stabiles Boot aus zementgebundenem Baustoff konstruiert werden. Es durfte weder beschichtet noch anderweitig abgedichtet werden, und natürlich sollte über gute Fahreigenschaften verfügen.

Aus Wien, Graz und Spittal an der Drau kamen die österreichischen Teilnehmer. Das Team „mitmischen“ der TU Wien entwickelte eigens einen ultrahochfesten Spezialbeton und baute ein knapp fünf Meter langes Boot, das keine dreißig Kilogramm wiegt – bei einer Wandstärke von nur bis zu drei Millimetern! Das brachte den zweiten Platz in der Konstruktionswertung ein. Auch in der Kategorie „Schönstes Regattahemd“ gab’s einen zweiten Platz.

3,1 kg pro Meter: Rekord für die Ewigkeit?

Noch leichter war das Boot vom Team der TU Graz: 16,65 kg wog deren Gewinner-Kanu. Mit nur 3,1 kg pro Meter wurde ein 30 Jahre alter Rekord gebrochen! Ebenso bemerkenswert war das Boot, mit dem das Team der FH Kärnten durch die Havel steuerte. Allerdings staunten Konkurrenz und Publikum aus dem entgegengesetzten Grund: Die „RS Anaconda“ wog fast zweieinhalb Tonnen!

Das Boot der Mannschaft aus Spittal an der Drau war einem Baugerät nachempfunden und wurde mit einem Schaufelradantrieb manövriert. Alle Teile waren aus Beton hergestellt, abgesehen von Gestänge, Ketten und Pedalen. Bei der Beurteilung überzeugte das Boot durch die archaische Konstruktion im Wechselspiel mit filigranen Details. Das Ergebnis: Platz zwei in der „Offenen Klasse“!