13. Concrete Student Trophy: Regionalität im Zentrum

Anfang Oktober ist der Abgabetermin für die 13. Concrete Student Trophy. Auch heuer bewerben sich wieder etliche interdisziplinäre Studententeams aus verschiedenen österreichischen Architektur- und Baufakultäten. Gerade der fächerübergreifende Aspekt ist für die Studierenden besonders reizvoll – und stellt gleichzeitig eine der größten Herausforderungen dar. Das Thema diesmal: eine Markthalle für regionale Lebensmittel und Kulinarik am Jakominiplatz in Graz.

Graz: So sieht der Jakominiplatz heute aus (Alle Bilderrechte bei der VÖZ)

Wenn im November 2018 die Concrete Student Trophy verliehen wird, herrscht in den Technischen Universitäten des Landes helle Aufregung. Schließlich werden hier wirklich herausragende Projekte und Seminararbeiten ausgezeichnet, die interdisziplinär entwickelt wurden und bei deren Gestaltung und Konstruktion dem Werkstoff Beton eine wesentliche Rolle zukommt.

In der Branche hat die Auszeichnung einen erstklassigen Ruf. Das hat einen klaren Grund: Wer sich hier profilieren kann, beweist gleich mehrere Qualitäten, die im Berufsleben gefragt sind. Denn bei der Concrete Student Trophy geht es um mehr als einfach nur darum, sich Gedanken über spannende Projekte zu machen. Dieser Wettbewerb fördert ganz besonders die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Studierenden verschiedener Richtungen.

Über Grenzen hinweg denken

Nur wer konsequent über die eigenen Grenzen hinausdenken kann, hat Chancen auf Erfolg: „Dass als Teilnehmer ausschließlich interdisziplinär gemischte Teams aus Studierenden der Architektur- und Baufakultäten österreichischer Universitäten zugelassen werden,“ sagt DI Sebastian Spaun, Geschäftsführer der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie (VÖZ), „fördert die Fähigkeiten, die später im Berufsleben gebraucht werden.“

Um die Chancengleichheit zu gewährleisten, erfolgt die Teilnahme bis zur zweiten Wettbewerbsstufe anonym. „Außerdem“, so Spaun weiter, „müssen die Arbeiten im Rahmen einer Lehrveranstaltung in den Fakultäten Architektur und Bauingenieurwesen positiv bewertet beziehungsweise benotet worden sein.“

Die Rahmenbedingungen sind also ideal. Somit sind sich alle einig, die Teilnehmer, die Juroren und die Veranstalter: Von den Erfahrungen während eines Projekts für die Concrete Student Trophy profitieren die Studierenden später – da kann es durchaus vorkommen, dass die Auszeichnung beim Wettbewerb mit einem herausragenden Jobangebot Hand in Hand geht.

Sebastian Spaun

„Teilnehmen dürfen nur interdisziplinär gemischte Teams aus Studierenden der Architektur- und Baufakultäten österreichischer Universitäten.“
DI Sebastian Spaun

Am 22. November ist es dann so weit: In der TU Graz wird die Preisverleihung stattfinden. Noch dürften die Teams unter Hochdruck mit ihren Aufgaben befasst sein und die eine oder andere Hürde auf dem Weg zum perfekten Projekt überwinden.

Ideale Rahmenbedingungen

Denn die Anforderungen an das diesjährige Projekt sind hoch: Es geht darum, für den Grazer Jakominiplatz eine Markthalle zu entwerfen. „Märkte generieren funktionsbedingt Lebendigkeit“, heißt es in der Ausschreibung. Und diese unbändige Lebendigkeit, die Märkten eigen ist, muss natürlich auch für die Studentinnen und Studenten das Ziel sein. Welche Möglichkeiten gibt es, diesen zentralen Ort im Stadtgefüge neu zu denken?

Nun ist der Jakominiplatz nicht irgendein Platz, sondern einer der größten in der zweitgrößten Stadt Österreichs. Er liegt im Süden des ersten Stadtbezirks Innere Stadt. Neben dem Europaplatz beim Hauptbahnhof ist der Jakominiplatz der zentrale Verkehrsknotenpunkt von Graz. Sämtliche Straßenbahnlinien halten hier, dazu kommen ganze zehn Buslinien und zahlreiche Regionalbuslinien. Hier wird gehalten, hier wird umgestiegen, hier ist den ganzen Tag über einiges los.

Baustoff für Urbanität: Beton

Und welcher Baustoff wird eingesetzt? Das ist keine Frage: Als wesentliches Gestaltungselement muss eine Tragstruktur aus Beton fungieren. Das ergibt sich auch aus dem Konsortium der Veranstalter, die als Interessensgemeinschaft die Ausschreibung verantworten: Dazu gehören die HABAU Hoch- und Tiefbaugesellschaft m.b.H., die PORR GesmbH, die Strabag AG, die iC consulenten Ziviltechniker GesmbH und die DOKA GmbH. Als Initiatoren sind der Verband Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB), der Güteverband Transportbeton (GVTB) und die Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie (VÖZ) mit von der Partie. Fachliche Begleitung bieten gleich mehrere österreichischer Universitäten. Die ausgeschriebenen Preisgelder summieren sich übrigens auf 12.000 Euro.

Platz mit Atmosphäre

Die Bilder des Platzes, wie sie hier zu sehen sind, lassen es bereits erahnen: Die eingereichten Projekte müssen „entscheidend zur Aufenthaltsqualität und Atmosphäre beitragen.“ So heißt es wörtlich in der Ausschreibung. Gefordert sind folglich innovative und individuelle Lösungen zur Konstruktion und Materialität, die ideal zur historischen Aussage und zur urbanen Individualität des Platzes passen.

Keine leichte Aufgabe – das zeigen auch die Fragen, die am häufigsten zum Projekt gestellt wurden. „Dürfen wir über den eigentlichen Platz hinausdenken?“ Nein – angrenzende Flächen können im Zuge einer Freiraumgestaltung zwar einbezogen werden. Die Schienenverläufe, Haltestellen und die Straßenverläufe aber sind tabu. „Was ist mit dem Pavillon und der Wetterstation am Betonflugdach?“ Der Pavillon soll erhalten werden, die an die Grundgrenze anschließende Wetterstation kann versetzt werden, wenn es der Entwurf erfordert. Auch die Frage nach einer unterirdischen Zusatzlösung wurde verneint: Alles soll oberirdisch angeordnet werden, bitteschön.

Die Grundidee dieser 13. Concrete Student Trophy passt bestens in unsere Zeit: Eine Markthalle, in der regionale Lebensmittel angeboten werden. In der Einheimische wie Touristen vor allem lokale Spezialitäten genießen können. Auch für die Zement- und Betonindustrie Österreichs spielt Regionalität eine zentrale Rolle – vor allem, wenn es um Arbeitsplätze und die Stärkung heimischer Wirtschaftskreisläufe geht. In den letzten Jahren wurde der Aspekt sogar verstärkt. Das belegt beispielsweise das Gütesiegel, mit dem der Verband Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke seit Jahren viel Aufsehen erregt.

Betonbranche: Regionalität im Trend

Die Veranstalter und – allen voran – die Juroren freuen sich sehr auf die eingereichten Projekte. Bereits ein Dutzend Mal fand die Concrete Student Trophy ja statt. Und jeder einzelne Wettbewerb überzeugte. Die Qualität der Arbeiten, der Einfallsreichtum der Studierenden, das Zusammenspiel der technischen Disziplinen – sämtliche bisherigen Bewerbe bewiesen den hohen Standard der österreichischen Universitäten. Ein Beispiel? Der Lufthafen für die Wachau! Das wird sich mit Sicherheit auch bei der 13. Ausgabe des Wettbewerbs bestätigen.

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