Seite07 BMÖ Betonkanu-Regatta: Leichtgewichte, 3-D-Boote & viel Spaß Es war bereits die 16. Auflage: Die Deutsche Betonkanu-Regatta 2017 in Köln war ein Höhepunkt in der Ge- schichte der Veranstaltung. Auch weil die beiden österreichischen Teams sich wacker schlugen – und bewiesen, wie viel Spaß angewandte Betontechnolo- gie machen kann. © Zement + Beton Bei der Deutschen Betonkanu-Regatta geht es darum, „Spaß bei Sport und Spiel, Teamarbeit und technische Tüftelei unter einen Hut zu bringen“, sagt Frank Huber, Geschäftsführer von Zement + Beton, auf deren Unterstützung die österreichischen Teams auch heuer setzen konnten. Es geht also nicht in erster Linie da- rum, Rennen zu gewinnen. Aus dem zement- gebundenen Baustoff soll ein stabiles, leichtes Boot konstruiert werden, das ohne zusätzliche Beschichtung oder Abdichtung wasserdicht ist – und schwimmt. Für gute Fahreigenschaften versuchen die Teams alles: Faserbeton, UHPC mit Karbon-Gelege, Schleuderbeton und vieles mehr. Zwei Teams aus Ös- terreich waren 2017 dabei, beide misch- ten vorne mit. Stu- dierende aus Graz sicherten sich mit einer Weltneuheit größte Aufmerk- samkeit: Erstmals wurde ein am Stück in 3-D gedrucktes Betonkanu zu Was- ser gelassen! Die „Printess Layer“ konnte mit ihren 175 Kilogramm nicht durch Geschwindigkeit punk- ten, im Konstruktionswettbewerb aber belegte das Team den zweiten Platz. Bei der Gestaltung sprang der neunte Platz heraus. Und mit dem Leicht-Kanu „Fragiler“ wollte die TU Graz das © Zement + Beton leichteste Boot stellen – was leider nicht ganz gelang. 2,83 Kilogramm auf den laufenden Meter waren zwar sensationell wenig, aber die Konkurrenz aus Dresden hatte mit 2,69 kg/lfm die Nase vorn. Gefeiert wurde trotzdem. Das Team von der FH Campus Wien begeisterte als Neuling mehrfach: Mit ihren coolen T-Shirts und dem Aufdruck „Für immer Beton“ gaben sie ein klares Statement zum Bau- stoff aus Österreich ab. Ihr „Kanu Reeves“, das aus mehreren, von Glasfasermatten zusammengehal- tenen Schichten eines Spezialbe- tons gegossen war, musste sich am Ende leider dem enormen Druck der wettkampferprobten Konkur- renz knapp geschlagen geben. Sieger waren natürlich dennoch alle. Allein die Erfahrungen beim Bootsbau und beim Experimentie- ren mit Betonmischungen zeigten auf, welche Qualitäten gute Be- tonkanuten vor allem brauchen: Es geht darum, Fachwissen punkt- genau umzusetzen, inhaltlich wie sportlich Teamgeist über alles zu stellen – und am Ende mit Gleichgesinnten angemessen zu feiern.