Haus P
Ressourcenschonendes Raumwunder
Ein modernes Haus war der Wunsch der Bauherren, die sich darunter einen Quader vorstellten. Dass es dafür auch weit komplexere Lösungen gibt, hat die Architektin Marion Wicher unter Beweis gestellt und auch die zukünftigen Bewohner davon überzeugt. Eingebettet in eine leichte Hanglage, scheint das Gebäude fast zu schweben, auskragende Bauteile reihen sich aneinander und stapeln sich in einer freien Form, wie sie nur in Beton realisierbar ist.
Am Rande einer kleinen Ortsgemeinde in der Obersteiermark liegt das von Marion Wicher geplante Domizil für die zweite Lebenshälfte eines Ehepaars, das zum Wohnen und Arbeiten dient. Das Grundstück ist in einer grünen Wiese gelegen und bildet die nordwestliche Abgrenzung einer locker bebauten Siedlung. Durch die Neigung des Geländes ergibt sich ein schwebend anmutender Baukörper mit vier Armen auf unterschiedlichen Niveaus, der sich – aus einem Sockel hervorkragend – formal als geschlossene Einheit abbildet.
Komplexe Bauform
Zonierung der Freiräume
Speichermasse Beton
Ressourcenschonend ist das Gebäude als Niedrigenergiehaus ausgeführt. „Bauteilaktivierung war von Anfang an ein Wunsch der Bauherren“, bekräftigt Marion Wicher, „und damit war auch klar, dass Beton der ideale Baustoff sein würde, um diesen Anforderungen nachzukommen. Genauso wie die Umsetzung der freien Form des Baukörpers, die offene Raumfolge, die auskragenden Bauteile und schlanken Strukturen, allein durch Beton elegant umsetzbar sind“. Das gesamte Gebäude wurde in Ortbeton mit Wärmeverbundsystem errichtet und außen mit beigefarbenem Modellierputz versehen, für die Innenräume kam mineralischer Putz zur Anwendung. Beheizt wird das Wohnhaus über bauteilaktivierte Decken und über bauteilaktivierte Wände in den Bädern sowie einer Fußbodenheizung. Die Kühlung im Sommer erfolgt über die bauteilaktivierten Decken und Wände. Die Energie wird über eine Erdwärme-Tiefenbohrung mittels Wärmepumpe eingebracht.
Perfektes Raumklima
Projektdaten:
Bauherr: PrivatArchitektur: Marion Wicher, yes-wicher.com, Graz
Planung: Marion Wicher
Gartenplanung: Haanl Gartengestaltung, Neusiedl bei Güssing
Statik: DI Gerhard Zeiler, Leoben
HKLS: Landring Weiz, Weiz
HKLS Planung: Martin Schober, Straden
Baufirma: Teerag Asdag
Ortbeton: Teerag Asdag
Fertigstellung: 2015
Grundstücksfläche: 3.780 m2
Nutzfläche Wohnhaus: 300 m2
Fotograf: Maximilian Haidacher