Presseinformation

28. Februar 2024

ÖKOBILANZ

Transparent und fair: Österreichs Zement- und Betonbranche macht Nachhaltigkeit ihrer Produkte zu Top-Priorität

Die Zement- und Betonhersteller in Österreich stellen sich ihrer Verantwortung und unterziehen ihre Produkte transparenten Prüfungen in puncto Umweltverträglichkeit. Ein EPD-Rechner für Zement- sowie ein GWP-Rechner für Transportbetonprodukte wurden bereits erstellt und verifiziert. Die Fertigstellung mit Verifizierung eines EPD-Rechners für Betonfertigteilprodukte erfolgt noch im ersten Halbjahr 2024.

Die transparente Ökobilanz von Zement und Beton ist eine wesentliche Voraussetzung für die Dekarbonisierung der gesamten Wertschöpfungskette dieser Baustoffe. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Umweltproduktdeklarationen (EPDs): Dokumente, in denen die umweltrelevanten Eigenschaften eines Produktes in Form von neutralen und objektiven Daten abgebildet werden. Diese EPDs werden nach den Vorgaben von entsprechenden Normen erstellt und decken viele Auswirkungen ab, die das Produkt auf seine Umwelt während des gesamten Lebenszyklus haben kann. „Gültige EPDs sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg in die Klimaneutralität des Baustoffs Beton. Diese sind mittlerweile durch Rechentools am effizientesten zu ermitteln. Denn für die österreichischen Zement-, Beton- und Fertigteilhersteller hat die Transparenz der Umweltdaten ihrer Produkte stets höchste Priorität“, sagt Anton Glasmaier, Vorstandsvorsitzender von Beton Dialog Österreich und Geschäftsführer des Verbands Österreichischer Beton- und Fertigteilhersteller (VÖB).

Für die Erstellung der Rechentools für die österreichische Zement-, Transportbeton- und Betonfertigteilprodukte zeichnet Florian Gschösser vom Institut für Konstruktion und Materialwissenschaften der Universität Innsbruck verantwortlich: „EPDs können als ein zukünftiges Must-have der Bauwirtschaft bezeichnet werden, denn die EU-Mitgliedstaaten haben sich zu der Grundanforderung an ein Bauwerk, der nachhaltigen Nutzung von natürlichen Ressourcen, bekannt. Damit können wir den ökologischen Mehrwert von Bauwerken darstellen wie es z. B. erste Studien für Infrastrukturbauwerke zeigen, bei denen die Bauwerkerstellung der verkehrlichen Optimierung gegenübergestellt und somit der ökologische Gesamtnutzen des Infrastrukturbauwerks aufgezeigt wird“, erklärt Gschösser.

Die unabhängige Verifizierung der ermittelten Baustoff-EPDs in Österreich erfolgt durch das Unternehmen Bau EPD GmbH.

Zement: Effiziente Erstellung von Umweltdaten

Die Erstellung und Verifizierung des EPD-Rechners für Zement wurde bereits Ende Juli 2023 erfolgreich abgeschlossen. Die ersten 15 EPDs eines Zementunternehmens wurden Anfang Dezember 2023 veröffentlicht. Das Zement-Ökobilanz-Tool und die daraus entstehenden EPDs fokussieren dabei auf die Herstellung der Zemente. Mithilfe dieses Rechners können neben der ökobilanziellen Analyse der Zementproduktion auch Einflüsse der einzelnen Produktionsfaktoren auf die Umweltbilanz sowie mögliche ökologische Potenziale erkannt werden. „Erste EPDs von unseren Zementwerken wurden bereits veröffentlicht – weitere Veröffentlichungen stehen unmittelbar hervor. Die Hausaufgaben der heimischen Zementhersteller sind klar: Wir stehen zu den Zielen, die 2022 in der Roadmap der Österreichischen Zementindustrie zur CO2-Neutralität bis 2050 definiert wurden“, so Sebastian Spaun, Geschäftsführer der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie (VÖZ).
Zement und seine Folgeprodukte aus Beton punkten bei den Betrachtungen u. a. mit dem hohen Anteil an Abfallbrennstoffen und Sekundärrohstoffen im Zement, der 100-prozentigen Rezyklierbarkeit des Betons und der regionalen Herstellung sowie den kurzen Transportwegen.

Transportbeton: einfaches Rechentool

Der GWP-Rechner des Güteverbands Transportbeton (GVTB) steht allen Mitgliedsunternehmen seit Ende 2023 als Online-Anwendung zur Verfügung. Mit dem Tool kann das GWP (Global Warming Potential in CO2äquiv./m³) für die Bereiche Rohstoffherstellung, Rohstofftransport, Betonherstellung und Auslieferung von Beton auf Grundlage der Festlegungen der ÖNORM EN 15804:2022 (Umweltproduktdeklarationen) und ÖNORM EN 15767:2023 (Produktkategorieregeln für Beton und Betonelemente) ermittelt werden. „Mit der Erstellung des GWP-Rechners setzt der GVTB ein klares Zeichen hinsichtlich Transparenz und Nachhaltigkeit unserer Produkte. Das Tool ermöglicht es, eine unbegrenzte Anzahl von unterschiedlichen Betonrezepturen zu berechnen. Innerhalb nur weniger Minuten kann eine Betonzusammensetzung eingegeben werden und die Berechnung des GWP-Wertes für ganz konkrete Baustellen ermittelt werden. Wir planen, das Tool auch Externen zugänglich zu machen und es kontinuierlich auszubauen bzw. den zukünftigen Erfordernissen anzupassen. Damit werden die Fortschritte bei der Dekarbonisierung unseres Baustoffs auf vergleichbare Weise quantifiziert“, erklärt Christoph Ressler, Geschäftsführer des GVTB.

Betonfertigteile: acht Produktbereiche erfasst

Die Erstellung des EPD-Rechners für Betonfertigteilprodukte im Auftrag des VÖB ist im Endspurt. „Im ersten Halbjahr 2024 erwarten wir den Abschluss des Verifizierungsprozesses für unseren EPD-Rechner. Parallel dazu werden bereits auch erste Umweltproduktdeklarationen für einzelne Betonfertigteile bzw. Produktbereiche verifiziert“, so Anton Glasmaier. Der VÖB hat EPDs für insgesamt acht Produktbereiche bereits erstellt: konstruktive Fertigteile Hochbau, konstruktive Fertigteile Infrastruktur, flächige Halbfertigteile, Hohldielen, Pflastersteine und -platten, Rohre und Schächte, Mauersteine und Schalsteine sowie Holzbeton-Mantelsteine. Darüber hinaus werden noch für 23 Fertigteilprodukte, wie z. B. Elementdecke und Doppelwand, Branchen-EPDs erstellt und verifiziert.
Die Umweltproduktdeklarationen haben eine Gültigkeit von fünf Jahren. Danach müssen die Daten wieder eingereicht und unabhängig verifiziert werden.

Pressekontakt

Dr. Nedad Memić
Kommunikationsmanager, Beton Dialog Österreich
0664 / 547 63 19 
memic@betondialog.at

www.baustoffbeton.at

Pressetext

Pressebilder

Credits

Fotos, Abdruck honorarfrei

  1. Anton Glasmaier, Vorstandsvorsitzender Beton Dialog Österreich und Geschäftsführer VÖB © Stefan Seelig/BDÖ
  2. Sebastian Spaun, Geschäftsführer VÖZ © derfritz
  3. Christoph Ressler, Geschäftsführer GVTB © derfritz
  4. Florian Gschösser, Universität Innsbruck © Uni Innsbruck
  5. Die österreichische Zement- und Betonbranche stellt die Transparenz der Umweltdaten in den Vordergrund © derfritz

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