Feierliche Preisverleihung
am 22. Juni 2023
Siegerprojekt Neubau:
Wohnquartier Wientalterrassen
Siegerprojekt Revitalisierung:
Generalsanierung Rathaus Prinzersdorf mit Zubau
Österreichischer Betonpreis 2023
Die hochkarätige Jury hat jeweils ein Siegerprojekt in den Kategorien Neubau und Revitalisierung ausgewählt.
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Presseinformation

22. Juni 2023

PREMIERE

Erster Österreichischer Betonpreis verliehen: Nachhaltigkeit im Fokus der prämierten Projekte

Der Österreichische Betonpreis 2023, heuer zum ersten Mal ausgelobt von Beton Dialog Österreich (BDÖ), wurde heute vergeben. Die hochkarätige Jury hat jeweils ein Siegerprojekt in den Kategorien Neubau und Revitalisierung ausgewählt. Dazu wurden vier Anerkennungspreise verliehen.

Die 56 qualitativ sehr hochwertigen und besonders vielfältigen Einreichungen, von Infrastrukturprojekten bis zu Wohnbauten, machten der Jury – bestehend aus Daniel Fügenschuh, Architekt aus Innsbruck und Präsident der Bundeskammer der Ziviltechniker:innen (Juryvorsitzender), Ute Schaller, Leiterin des Kompetenzzentrums „soziale und kulturelle Infrastruktur, Nachhaltigkeit im Hochbau“ in der Baudirektion der Stadt Wien, Renate Hammer, Architektin und Geschäftsführende Gesellschafterin bei Institute of Building Research & Innovation, Stefan Sattler, MA 20 der Stadt Wien Energieplanung, Elmar Hagmann, Geschäftsführender Gesellschafter bei Wilhelm Sedlak GmbH, Berthold Kren, Präsident der Vereinigung Österreichischer Zementindustrie (VÖZ) und CEO von Holcim Österreich, und Franziska Leeb, Architekturjournalistin – die Entscheidung nicht einfach. Der Österreichische Betonpreis ist die logische Weiterentwicklung des GVTB-Betonpreises, der seit 2013 jährlich vom Güteverband Transportbeton (GVTB) verliehen wurde.

 

Wientalterrassen und Rathaus Prinzersdorf als Siegerprojekte

Die Jury nominierte in einer ersten Runde 20 Projekte – dann erfolgte eine spannende Diskussion, in der die ausgeschriebenen Kriterien des Österreichischen Betonpreises – Nachhaltigkeit, Funktionalität, Ausführungsleistung, Innovation und Design – im Vordergrund standen. Schließlich wählten die Jurymitglieder zwei Siegerprojekte und vier Anerkennungen aus. Die beiden Siegerprojekte wurden im Rahmen der Preisverleihung gebührend gefeiert, auch die vier Anerkennungen werden als Vorbilder wirken. Anton Glasmaier, BDÖ-Vorstandsvorsitzender, zeigt sich von der Qualität der Projekte beeindruckt: „Es ist sehr erfreulich ist, dass Nachhaltigkeit und soziale Ökologie im Planen und Bauen längst angekommen sind. Das Bewusstsein ist geschärft – die Innovationen sind gewaltig und leisten einen wichtigen Beitrag für eine klimaneutrale Zukunft. Die eingereichten Projekte zeigen, welche Möglichkeiten der Baustoff Beton bietet und wie Bauwerke gelingen, die auf Langlebigkeit, Nachhaltigkeit und Flexibilität setzen.“

Die Jury einigte sich auf zwei Siegerprojekte. das Wohnquartier Wientalterrassen mit dem Bauteil Käthe-Dorsch-Gasse 17, in der Kategorie Neubau und die Generalsanierung des Rathauses Prinzersdorf mit Zubau in der Kategorie Revitalisierung: „Bei den Wientalterrassen, der Wohnbebauung Käthe-Dorsch-Gasse 17 in Wien-Penzing, werden alle sozial-ökologischen Kriterien perfekt erfüllt: Einerseits gelang hier die soziale Durchmischung von Studenten, Familien, Pensionisten bis zu Clusterwohnungen, andererseits verfügt die Anlage über großartige Höfe, ein klimafittes, ausgeklügeltes System der Energieversorgung mit Erdwärme und Bauteilaktivierung samt Wasseraufbereitung sowie einem Forschungsprojekt mit Asphaltkollektoren“, so die Jurybegründung. Die Generalsanierung und der Zubau des Prinzersdorfer Rathauses sind für die Jury wiederum ein Vorzeigebeispiel für zukunftsgerichtetes Planen und Bauen: Durch die Revitalisierung des Rathauses aus den 1970er Jahren wurde der Ortskern von Prinzersdorf aktiviert, statt einem Neubau wurde das Objekt ökologisch anspruchsvoll und ressourcenschonend saniert. Der BDÖ-Vorstandsvorsitzende Anton Glasmaier und der Juryvorsitzende Daniel Fügenschuh überreichten den beteiligten Unternehmen der beiden Siegerprojekte u. a. eine eigens für den diesjährigen Österreichischen Betonpreis entwickelte Trophäe in Form eines Beton-Dodekaeders. Die Trophäe wurde grafisch von Susanne Teschner designt und von der Linzer Künstlerin frauklarer hergestellt.

 

Siegerprojekt Neubau: Wohnquartier Wientalterrassen

Das 30.000 Quadratmeter große Vorzeige-Wohnquartier Wientalterrassen in der Käthe-Dorsch-Gasse 17 im 14. Bezirk in Wien wurde vom österreichisch-finnischen Architekturbüro Berger+Parkkinen in einer Arbeitsgemeinschaft mit Architekt Christoph Lechner & Partner geplant und erhielt bereits die Zertifizierung klimaaktiv Gold. Das innovative und hoch effiziente Energiekonzept ermöglicht eine von fossilen Brennstoffen unabhängige und nachhaltige Wärme-/Kälteversorgung der gesamten Wohnhausanlage. Die Wärme- bzw. Energieversorgung mit Geothermie und einer Solarabsorber-Anlage sowie drei Wärmepumpen und Bauteilaktivierung stellt einen Meilenstein in Richtung kostengünstiges Wohnen dar, da nicht nur die Mieten, sondern auch die laufenden Kosten für Heizung und Warmwasser minimiert werden können.

Das Projekt umfasst 295 Wohnungen – 196 geförderte Mietwohnungen und 99 kleinere Smart-Wohnungen – sowie zwei Wohngemeinschaften für Kinder und Jugendliche und zwei betreute Einheiten und Tageszentren für Menschen mit besonderen Bedürfnissen.

  • Bauherr: WBV-GPA Wohnbauvereinigung für Privatangestellte Ges.m.b.H.
  • Architektur: Arge KDG / Architekt Christoph Lechner & Partner ZT GmbH und Berger+Parkkinen Architekten ZT GmbH
  • Bauunternehmen: Strabag AG
  • Betonlieferanten: Transportbeton Gesellschaft m.b.H. & Co. Komm. Ges. und Mischek Systembau GmbH (Fertigteile)

 


Siegerprojekt Revitalisierung: Generalsanierung Rathaus Prinzersdorf mit Zubau

Der klassische Betonbau der Nachkriegsmoderne (Fertigstellung 1973, Architekt Hable) stand kurz vor dem Abbruch. Der Bau besticht durch seinen konsequenten Konstruktionsraster mit außen liegender Tragstruktur und einer damals einzigartigen großflächigen Keramikverkleidung an der Fassade. Mit der Generalsanierung des Bestands mit dem Zubau eines Liftturms und einer Rampe, einer öffentlichen WC-Anlage und Abfallsammelstelle gelang der Nachweis der Sanierfähigkeit von Betonbauten der Spätmoderne.

Die durchgeführte nachhaltige „sanfte“ Sanierung baut nicht nur konzeptionell auf dem großzügigen Konzept der 1970er Jahre auf, sondern ertüchtigt und ergänzt die Originalsubstanz, ohne die Gesamterscheinung zu schmälern. Neben der barrierefreien Erschließung wurde der Bestand mit recyclefähigen, mineralischen Glasschaumplatten gedämmt, die haustechnischen Anlagen erneuert und mit einer PV-Anlage ergänzt.

Die Zubauten wurden passend zum Haupthaus im Stil der 1970er Jahre in Sichtbeton ausgeführt. Bereits im ersten Betriebsjahr konnte eine Einsparung von 40 Prozent der Heizenergie nachgewiesen werden und der benötigte Strom komplett durch die PV-Anlage produziert werden.

  • Bauherr: Marktgemeinde Prinzersdorf
  • Architektur: Ernst Beneder und Anja Fischer
  • Bauunternehmen: Ing. Franz Kickinger GmbH
  • Betonlieferant: Ing. Franz Kickinger GmbH

 


Vier Anerkennungspreise

Die Jury hat außerdem vier Anerkennungspreise verliehen – jeweils zwei Projekte in den Kategorien Neubau und Revitalisierung.

Anerkennung Neubau: Gemeindebau Neu Aspern H4

Im wirtschaftlich engen Kostenkorsett des geförderten Wohnbaus spielt Beton als Baumaterial nach wie vor eine zentrale Rolle. Das Tragsystem des Gemeindebaus Neu besteht aus lediglich zwei tragenden Mittelmauern, einer in schlanke Wandscheiben aufgelösten Außenwand und aus Decken mit minimierter Deckenstärke. Durch den minimalen Einsatz von Beton wird eine maximale räumliche Flexibilität erzielt.

  • Bauherr: WIGEBA Wiener Gemeindewohnungs Baugesellschaft m.b.H.
  • Architektur: wup architektur ZT GmbH
  • Bauunternehmen: Östu-Stettin Hoch- und Tiefbau GmbH
  • Betonlieferant: Bau Beton GmbH

 

Anerkennung Neubau: ÖBB-Mobilitätszentrum Lienz

Die neue Überdachung schließt an der Nord-, West- und Südseite des bestehenden Aufnahmegebäudes direkt an. Der bestehende Hausbahnsteig, die neuen Bussteige und der neue Vorplatz wurden überdacht. Die Überdachung besteht aus einer kombinierten Stahlbeton- und Spannbetonkonstruktion mit vier Bauteilen.

  • Bauherr: ÖBB-Infrastruktur AG
  • Architektur: Ostertag Architects ZT GmbH
  • Bauunternehmen: Walter Frey GmbH
  • Betonlieferant: BNW Osttiroler Transportbetongesellschaft m.b.H. & Co. KG

 

Anerkennung Revitalisierung: Fabrikatur

Das Geschäfts- und Ausstellungshaus mit Musterwohnungen in der Ungargasse 59–61 in Wien wurde vor 125 Jahren in Betonbauweise errichtet. Durch die Bearbeitung der Oberflächen im Sandstrahlverfahren wurden die beiden unterschiedlichen Baukörper, die sich in Lage, Raumhöhe, Orientierung und Baualter stark unterscheiden, zu einer neuen, multifunktionalen, modernen Bürolandschaft vereint.

  • Bauherr: Amisola Immobilien AG
  • Architektur: ACC Ziviltechniker GmbH
  • Bauunternehmen: Hazet Bauunternehmung GmbH
  • Betonlieferant: Baumit GmbH

 

Anerkennung Revitalisierung: Burg Heinfels

Die mächtige, spätromanische Anlage der Burg Heinfels prägt seit 800 Jahren das Obere Drautal. Zwischen 2016 und 2020 wurde sie restauriert und revitalisiert. Beton ist ein idealer Baustoff, der die Sprache des mittelalterlichen Mauerwerks mühelos aufnimmt und ergänzt. Durch die besondere Gestaltung der Oberflächen wird einerseits der handwerkliche Aspekt in den Baustoff gebracht, andererseits wird durch die zusätzliche Behandlung mit Hochdruckwasserstrahl ein Verwischen der Oberflächenstruktur, eine quasi vorweggenommene Alterung provoziert und so die Neubauteile in die zeitliche Ebene der Burgruine gerückt.

  • Bauherr: A. Loacker Tourismus GmbH; Museumsverein Burg Heinfels
  • Architektur: Architekt DI Mitterberger Gerhard ZT GmbH
  • Bauunternehmen: Walter Frey GmbH, Chembau GmbH
  • Betonlieferant: BNW Osttiroler Transportbeton GmbH & Co KG

 

Der Österreichische Betonpreis wird 2025 das nächste Mal vergeben.

 

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Pressekontakt

Dr. Nedad Memić
Kommunikationsmanager, Beton Dialog Österreich
0664 / 547 63 19 
memic@betondialog.at

www.baustoffbeton.at

Pressetext

Pressebilder

Credits

Fotos, Abdruck honorarfrei

1: Feierliche Preisverleihung: Anton Glasmaier, Vorstandsvorsitzender Beton Dialog Österreich, BDÖ, und Juryvorsitzender Daniel Fügenschuh, Präsident Bundeskammer Ziviltechniker:innen, mit den Siegern und Anerkennungen. Foto: Stefan Seelig

2: Die Jury des Österreichischen Betonpreises 2023: Berthold Kren, Präsident VÖZ, Stefan Sattler, MA 20 Stadt Wien, Renate Hammer, Architektin, Daniel Fügenschuh (Vorsitz), Präsident Bundeskammer Ziviltechniker:innen, Franziska Leeb, Journalistin, Ute Schaller, Baudirektion Wien, Elmar Hagmann, Sedlak, und Christoph Ressler, BDÖ. Foto: BDÖ/CMVisuals

3: Siegerprojekt Neubau: Wohnquartier Wientalterrassen. Foto: Wolfgang Thaler

4: Siegeprojekt Revitalisierung: Generalsanierung Rathaus Prinzersdorf mit Zubau. Foto: Konrad Neubauer

5: Anerkennung Neubau: Gemeindebau Neu Aspern H4. Foto: Luiza Puiu

6: Anerkennung Neubau: ÖBB-Mobilitätszentrum Bahnhof Lienz. Foto: Kurt Hörbst

7: Anerkennung Revitalisierung: Fabrikatur. Foto: A.C.C. Ziviltechniker GmbH

8: Anerkennung Revitalisierung Burg Heinfels. Foto: Zita Oberwalder

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